Die UnternehmensBörse Grönig stellt einige der gängigsten Methoden und Modelle für die Unternehmensbewertung vor
Die Frage nach dem Wert des eigenen Unternehmens kann sich für Eigentümer aus unterschiedlichsten Gründen stellen. Vielleicht sollen über einen Unternehmensverkauf die benötigten Mittel für eine Neugründung in einem neuen Tätigkeitsfeld beschafft werden, vielleicht ist aus Gründen des Alters oder der Gesundheit ein Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben unvermeidlich geworden und der Inhaber will oder muss die eigene Firma verkaufen. In diesem Fall stellt eine Unternehmensbewertung die Grundlage für die Festlegung eines realistischen Kaufpreises dar. Doch auch jenseits des Verkaufs kann die Ermittlung des Unternehmenswertes relevant werden, etwa für erbschafts- und schenkungssteuerliche Erwägungen bei einer Nachfolgeregelung innerhalb der Familie oder auch für die Auszahlung ausscheidender Gesellschafter.
Nahezu ebenso vielfältig wie die Bewertungsanlässe sind die verschiedenen Verfahren zur Unternehmensbewertung. Die UnternehmensBörse Grönig & Kollegen AG stellt einige der gängigsten Bewertungsmodelle vor.
Das Substanzwertverfahren
Bei der Substanzwertmethode wird der aktuelle Unternehmenswert auf der Grundlage der einzelnen Vermögenswerte, abzüglich der Verbindlichkeiten, berechnet. Diese Vorgehensweise zählt daher zu den Einzelwertverfahren. Zur Berechnung werden die aktuellen Beschaffungskosten aller für die Funktionsfähigkeit des Unternehmens relevanten Elemente herangezogen. So wird berechnet, was ein Neuaufbau des Unternehmens zu aktuellen Preisen kosten würde. Neben Wirtschaftsgütern wie Maschinen, Warenbestand oder Fuhrpark werden auch andere zum Betriebsvermögen gehörende Positionen wie Anlage- und Umlaufvermögen, Immobilien oder auch offene Forderungen gegenüber Kunden in die Substanzwertberechnung einbezogen. Gegebenenfalls vorhandene Verbindlichkeiten wie Schulden oder Fremdkapital werden von der so ermittelten Summe abgezogen.
Aus der reinen Betrachtung der materiellen Vermögenswerte wie etwa Produktionsstätten und Ausstattung ergibt sich der sogenannten Teilreproduktionswert. Bei der Berechnung des Vollreproduktionswertes werden auch immaterielle Werte wie firmeneigene Patente, internes Fachwissen oder auch ein bestehender Kundenstamm berücksichtigt.
Die Ertragswertmethode
Während das Substanzwertverfahren auf die aktuelle Situation des Unternehmens fokussiert, beschäftigt sich das Ertragswertverfahren mit dem wirtschaftlichen Potenzial des zu bewertenden Betriebs. Aufbauend auf der Prämisse, dass der Wert eines Unternehmens maßgeblich auf dessen Fähigkeit beruht, in Zukunft Gewinne zu erwirtschaften, werden hier die zu erwartenden Überschüsse in die Berechnung einbezogen. Die Prognose der künftigen Erträge erfolgt in der Regel auf der Grundlage der bereinigten Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre. Der so berechnete zukünftige Jahresgewinn wird den mit einer risikolosen Kapitalanlage wie etwa deutschen Bundesanleihen erzielbaren Zinserträgen zuzüglich eines Risikoaufschlags für das Unternehmerrisiko gegenübergestellt.
Das Substanzwertverfahren fällt in die Kategorie der Gesamtbewertungsverfahren.
Die Multiplikatormethode
Auch bei den verschiedenen Multiplikatorverfahren geht es um die Ertragskraft statt um die Vermögenswerte des Unternehmens. Die Besonderheit der Methodik besteht in deren Branchenbezug, denn hier werden wichtige Unternehmenskennzahlen wie das operative Betriebsergebnis oder der Umsatz mit einem branchenspezifischen Faktor multipliziert. In diese Multiplikatoren oder Multiples genannten Faktoren fließt neben der Branche in der Regel auch die Größenordnung des zu bewertenden Unternehmens ein.
Bei der Berechnung des Wertes etwa für einen Unternehmensverkauf kommt bei der UnternehmensBörse Grönig & Kollegen AG vorzugsweise das Multiplikatorverfahren auf Basis des Vorsteuerergebnisses (EBIT) zum Einsatz. Die Vorgehensweise bei dem Bewertungsverfahren wurde vom Vorstand und Gründer der UnternehmensBörse Reiner Grönig bereits in einem früheren Blogbeitrag ausführlich dargelegt.
Tragen Sie sich mit dem Gedanken, Ihre Firma zu verkaufen, oder sind im Zuge einer geplanten Unternehmensübergabe an einer Wertermittlung interessiert? Kontakt mit dem Team der UnternehmensBörse können Sie direkt über das Online-Formular aufnehmen. Weitere Informationen zum Themenbereich Unternehmensbewertung finden sich auch hier.